Sommersemester 2005
 

4.02 Die Vertreibung: 60 Jahre deutsches Erinnern
Veranstalter/in Eva Hahn
Veranstaltungsform, SWS
Zeit und Ort

Vorlesung

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Di 10-12 in A 10 1-121 (Hörsaal F)

Studiengänge/
Studienabschnitt
Alle Studiengänge in allen Studienabschnitten, Studium Generale
Scheine  
Veranstaltungs-
beschreibung
Infolge der im Herbst 1944 durch das NS-Regime begonnenen Evakuierung, der Flucht und einer seit der Potsdamer Konferenz der alliierten Siegermächte von Sommer 1945 völkerrechtlich sanktionierten Umsiedlung der deutschsprachigen Bevölkerung aus dem östlichen Europa sind bis zur Gründung der BRD 1949 rund 10 Millionen Menschen im heutigen Bundesgebiet angekommen. Im kollektiven Gedächtnis der BRD werden ihre Erzählungen und die damit verknüpften historischen Interpretationen unter dem Begriff die ‚Vertreibung’ zusammengefaßt und bilden einen der zentralen deutschen Erinnerungsorte. Die Vertreibung wird deshalb mit einer Reihe von inzwischen über ein halbes Jahrhundert lang tradierten Zahlen, Bildern, Ereignisdarstellungen und historischen Erzählungen assoziiert, die den Fokus dieser Vorlesungen bilden. Dabei wird auch die Vielfalt und der historische Wandel der bundesdeutschen Erinnerungslandschaft mitberücksichtigt ebenso wie die Frage, welche Informationen erinnert und welche verdrängt werden.

 

Literatur Theodor Schieder: Dokumentation der Vertreibung aus Ost-Mitteleuropa, 8 Bde, Bonn 1953-62, München 2004; Eva Hahn/ Hans Henning Hahn: Flucht und Vertreibung, in: Etienne François/ Hagen Schulze (Hg.): Deutsche Erinnerungsorte I, München 2001, S. 335-352, 695-697; Paul Peikert: „Festung Breslau“ in den Berichten eines Pfarrers 22. Januar bis 6. Mai 1945, Wrocław 1964, Berlin 1966 und später; Bernhard Fisch: Nemmersdorf, 1944. Was in Ostpreußen tatsächlich geschah, Berlin 1997

 

KP 2
Modul Osteuropäische Geschichte
Voraussetzung für den Besuch der Veranstaltung Interesse und regelmäßige Teilnahme