4.02 | Die Vertreibung: 60 Jahre deutsches Erinnern |
Veranstalter/in | Eva Hahn |
Veranstaltungsform, SWS Zeit und Ort |
Vorlesung 2 |
Studiengänge/ Studienabschnitt |
Alle Studiengänge in allen Studienabschnitten, Studium Generale |
Scheine | |
Veranstaltungs- beschreibung |
Infolge der im Herbst 1944 durch das NS-Regime
begonnenen Evakuierung, der Flucht und einer seit der Potsdamer Konferenz
der alliierten Siegermächte von Sommer 1945 völkerrechtlich sanktionierten
Umsiedlung der deutschsprachigen Bevölkerung aus dem östlichen Europa sind
bis zur Gründung der BRD 1949 rund 10 Millionen Menschen im heutigen
Bundesgebiet angekommen. Im kollektiven Gedächtnis der BRD werden ihre
Erzählungen und die damit verknüpften historischen Interpretationen unter
dem Begriff die ‚Vertreibung’ zusammengefaßt und bilden einen der zentralen
deutschen Erinnerungsorte. Die Vertreibung wird deshalb mit einer Reihe von
inzwischen über ein halbes Jahrhundert lang tradierten Zahlen, Bildern,
Ereignisdarstellungen und historischen Erzählungen assoziiert, die den Fokus
dieser Vorlesungen bilden. Dabei wird auch die Vielfalt und der historische
Wandel der bundesdeutschen Erinnerungslandschaft mitberücksichtigt ebenso
wie die Frage, welche Informationen erinnert und welche verdrängt werden.
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Literatur | Theodor Schieder: Dokumentation der Vertreibung
aus Ost-Mitteleuropa, 8 Bde, Bonn 1953-62, München 2004; Eva Hahn/ Hans
Henning Hahn: Flucht und Vertreibung, in: Etienne François/ Hagen Schulze
(Hg.): Deutsche Erinnerungsorte I, München 2001, S. 335-352, 695-697; Paul
Peikert: „Festung Breslau“ in den Berichten eines Pfarrers 22. Januar bis 6.
Mai 1945, Wrocław 1964, Berlin 1966 und später; Bernhard Fisch: Nemmersdorf,
1944. Was in Ostpreußen tatsächlich geschah, Berlin 1997
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KP | 2 |
Modul | Osteuropäische Geschichte |
Voraussetzung für den Besuch der Veranstaltung | Interesse und regelmäßige Teilnahme |